Informationen zum Verhalten nach der Operation und mögliche Komplikationen
Nach manchen Eingriffen, wie z. B. Zahnentfernungen, bekommen Sie einen Tupfer auf die Wunde gelegt. Auf diesen Tupfer sollten Sie etwa 45–60 Minuten beißen. Hierdurch kommt es zur Kompression (Zusammendrücken/Abdichten) der Wunde. Die Blutung wird gestillt. Danach kann der Tupfer aus dem Mund genommen werden.
Nachblutungen können vorkommen und sehen oft dramatischer aus als sie sind. Meistens sind sie harmlos. Blut mischt sich mit Speichel, sodass der Mund voller Blut zu sein scheint. Legen Sie einen Tupfer oder ein sauberes Stofftaschentuch auf die Wunde, und beißen Sie erneut für eine Stunde darauf. Wiederholen Sie den Vorgang gegebenenfalls.Sollte es anschließend immer noch bluten, kommen Sie bitte zu uns in die Praxis, damit wir Ihnen helfen können.
Sollte sich der Mund augenblicklich mit Blut füllen, obwohl Sie auf einen Tupfer beißen, kommen Sie bitte umgehend in die Praxis oder suchen Sie den Notdienst auf! Auch ungeeignete Schmerzmittel können Nachblutungen hervorrufen. Vermeiden Sie bitte Aspirin oder andere Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten.
Bitte essen und trinken Sie erst, wenn Sie keine Betäubung mehr wahrnehmen. Sie beißen sich sonst möglicherweise auf Zunge, Lippen oder Wangenschleimhaut und verletzen sich. Auch besteht die Gefahr, dass Sie sich verschlucken.
In den ersten drei Tagen nach dem Eingriff heilt die Wunde erst locker zu. Bitte essen Sie nur weiche Kost und kauen Sie nicht im Operationsgebiet, damit die Naht ungestört bleibt und Speisereste nicht in die Wunde gelangen. Auf der operierten Seite kauen Sie bitte auch in den folgenden Tagen nicht.
Bitte meiden Sie Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee! Sie steigern den Blutdruck und erhöhen die Nachblutungsgefahr. Außerdem kann die Wundheilung gestört werden. Dasselbe gilt für das Rauchen.
Eine Schwellung im Gesicht kommt nach Operationen im Mund häufig vor. Sie ist meistens in den ersten drei Tagen nach der OP am stärksten und geht dann langsam zurück. Kühlen Sie das Gesicht im Operationsgebiet von außen mit feucht-kalten Umschlägen. Am Morgen nach der OP ist die Schwellung besonders ausgeprägt. Das ist völlig normal, da Sie das Gesicht über Nacht nicht gekühlt, sondern im warmen Bett durchwärmt haben. Bitte kühlen Sie einfach normal weiter.
Anstrengende körperliche Betätigungen sollten Sie nach dem chirurgischen Eingriff etwa eine Woche vermeiden. Der Grund ist auch hier der steigende Blutdruck und die Gefahr von Nachblutungen. Auch Schwellungen können wieder zunehmen. Ob Sie sich danach für körperliche Anstrengung wieder fit genug fühlen, können Sie selbst entscheiden. Bei manchen Operationen kommt es zu einer Schwächung des Kieferknochens. Hierüber informieren wir Sie gegebenenfalls. Vermeiden Sie in solchen Fällen vor allem Kontaktsportarten. Auch zähe und feste Nahrung streichen Sie am besten für mehrere Wochen vom Speiseplan, da eine erhöhte Bruchgefahr besteht.
Bitte putzen Sie alle Zähne weiter gut und sparen Sie dabei das Operationsgebiet aus. Um die anfängliche Wundheilung zu fördern, spülen Sie den Mund nur wenig aus. So kann sich ein stabiles Blutgerinnsel bilden. Benutzen Sie keine Mundspüllösungen. Sie hemmen die Wundheilung. Das gilt besonders für die ersten Tage nach der OP.
Wenn die Wunden genäht wurden, werden nach sieben bis zehn Tagen die Fäden entfernt. Danach fühlen sich die operierten Bereiche meist schnell noch besser an.
Vereinbaren Sie unbedingt schnell einen Termin, wenn...
- Sie dauerhaft stark bluten
- Sie Schmerzen beim Schlucken haben
- Sie schwer Luft holen können
- Schmerzen durch die verordneten Schmerzmittel nicht beherrschbar sind
- Sie Fieber haben
- Sie einen Ausschlag bekommen